Willkommen zu einem kurzen Gedanken-Gang in die Welt des Gedankenstrichs!
Der Gedankenstrich – auch Halbgeviertstrich – hat verschiedene Funktionen und ist nicht zu verwechseln mit dem kurzen Bindestrich. Zwischen zwei Ziffern wird er – ohne Leerzeichen – zum Bis-Strich (1–4 = eins bis vier). Zwischen zwei Städten wird er zum Streckenstrich, wobei es unterschiedliche Empfehlungen dazu gibt, ob man dabei ein schmales Leerzeichen setzt oder nicht (Hamburg–New York). Und wenn Deutschland gegen England Fußball spielt, verdeutlicht er das als Gegen-Strich, mit je einem Zwischenraum davor und dahinter (Deutschland – England). Kommt der Gedankenstrich im Doppelpack daher, markiert er Einschübe innerhalb eines Satzes, für die man ebenfalls Kommata oder Klammern nutzen kann.
In seiner klassischen Funktion kennzeichnet der Gedankenstrich einen neuen Gedanken oder eine Denkpause und sagt: „Stopp, Moment mal, jetzt kommt etwas Neues!“ Er ist ein „kleiner Atmer“ und setzt eine stärkere Zäsur als das Komma. Als geschickt inszenierte Pause erzeugt er Spannungsmomente und sorgt für Dramatik (Beispiel: Knall – und die Vase zersprang in tausend Stücke!). Der Gedankenstrich kündigt an und verleiht Nachdruck, ähnlich wie der Doppelpunkt – allerdings bindet er den nachfolgenden Satz noch stärker an den vorangehenden an.
Texter-Tipp: Der Gedankenstrich wird häufig unterschätzt. Man kann ihn wunderbar nutzen, um Spannung zu erzeugen und bewusst Akzente zu setzen. Doch Vorsicht: Verwendet man ihn zu großzügig, kann der Gedankenstrich Texte auch zerreißen!