Pures Gold

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Perspektivwechsel sind Gold wert, ohne sie kochen wir alle im eigenen Sud. Wer sie regelmäßig vollzieht, weitet sein Spektrum, gewinnt kostbare Einsichten und vergrößert seinen Erfahrungsschatz. Das kann regelrecht süchtig machen.

In einer Reihe kunstanaloger Coachings hatte ich Gelegenheit, die Sprachebene zu verlassen und neues Terrain zu erobern – außerhalb der Marketing-Arena. Mit Farbe, Ton und gewöhnlichen Alltagsmaterialien durfte ich etwas völlig anderes formen als Sätze. Der Anlass? Ich war Coachee für eine Freundin, die an der MSH (Medical School Hamburg) studiert.

Am Anfang jeder Session stand eine selbst ausformulierte Fragestellung. Kaum niedergeschrieben, wurde sie zur Seite geschoben und es ging unmittelbar in die Dezentrierungs- phase. Mit vorgegebenen Materialien und einer klaren künstlerischen Aufgabenstellung ließ ich Neues entstehen – ganz intuitiv. Ein Prozess, der Außenwelt und Ausgangsfrage vorübergehend gänzlich auslosch – ein Flow-Erlebnis, das Leichtigkeit atmete. Nach der kreativen Schaffensphase ging es um die Auseinandersetzung mit dem entstandenen „Werk“, jedoch nicht im rein künstlerisch-ästhetischen Sinn. Die Eingangsfrage rückte wieder in den Mittelpunkt. Auf den ersten Blick schien sie nichts mit dem künstlerischen Prozess und seinem Ergebnis zu tun zu haben und doch entstanden ganz allmählich feine Bezüge. Schließlich war klar: Die Antwort auf meine Frage lag genau hier verborgen und wartete nur darauf, dekodiert zu werden.

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Auch das letzte Coaching brachte schillernde Erkenntnisse. Und es gab Friedrich Hebbel recht, der behauptete: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt, aber es glänzt auch nicht alles, was Gold ist.“ Der verblüffendste Moment war der unvorhergesehene Bezug meiner Fragestellung zum ausgewählten Material: drei gewöhnliche, gold-silberne Rettungsdecken. Doch bitte, keine falschen Schlüsse! Es war ganz sicher nicht die Frage nach Glitter, Tand oder Trophäen. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, denn im Coaching-Kontext gilt, was für Texter sonst nicht zählt: Schweigen ist Gold.

 

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