Ganz gleich ob Tänzer oder Texter: Perfektionisten sind schwer zufriedenzustellen. Sie arbeiten hart und feilen lange, bevor sie ihr Produkt loslassen können, doch wenn sie es tun, ist es in der Regel nicht zu toppen. Was immer Psychologen hinter dieser Veranlagung sehen – die Angst Fehler zu machen oder nicht zu genügen –, diejenigen, die sich am Werk eines Perfektionisten erfreuen dürfen, kommen auf ihre Kosten.
Warum ich das schreibe? Nun, meine erste große Liebe war ein Perfektionist. Ich war 14, er mehr als ein halbes Jahrhundert älter – und begegnet sind wir uns leider nie. Aber inzwischen weiß ich, was mich an seiner Kunst bis heute fasziniert: Perfektes Timing. Das spielt nicht nur in der Musik (und sogar beim Texten!) eine große Rolle, sondern auch beim Tanz. Für den Film „The Belle of New York“ (1952) hat Fred Astaire die Szene zu „I Wanna Be a Dancin’ Man“ zwei Mal aufnehmen müssen, in unterschiedlichen Outfits. Schaut man beide Szenen parallel an, wird deutlich, wie exakt Astaires Bewegungsabläufe getaktet sind. Bis auf das unterschiedliche Kostüm gibt es kaum Unterschiede! Die Arbeit, die hinter so viel künstlerischer Perfektion steckt ist nicht spürbar, scheinbar stammt alles von federleichter Hand – bzw. federleichtem Fuß. In diesem Sinne: Einen leichtfüßigen Start in ein beschwingtes Neues Jahr!