Ein Abstecher in die Ukulele-Werkstatt der Firma BRÜKO – seit 1995 in vierter Generation von Hubert und Friederike Pfeiffer geführt – wurde für mich kürzlich zum unvergesslichen Erlebnis. Der Markenname BRÜKO steht für die Brüder Kollitz, die in den 30er Jahren damit begannen, Banjos und Ukulelen zu bauen – im 1890 gegründeten Geigenbau- und Tonholz-Betrieb ihres Vaters.
Als Texterin mit Faible für Ukulelen und das Material, aus dem sie „geschnitzt“ werden, kam ich aus dem Staunen gar nicht wieder heraus. Der einzigartige Werkstatt-Duft aus Unmengen an gelagerten Hölzern und frischen Sägespänen hatte etwas Magisches. Die massiven eisernen Maschinen, an denen die Hölzer zugeschnitten und gepresst werden, wirkten wie aus einer anderen Zeit. Herr Pfeiffer zog unterschiedlichste Hölzer aus den Regalen hervor, die dort teilweise seit 30 Jahren lagerten: Kirsche, Pflaume, Laurel, gebeizte Esche, Palisander, Mooreiche und vieles mehr …
Mit großer Geduld zeigte Frau Pfeiffer mir eine Ukulele nach der anderen – und nachdem ich sie alle nacheinander ausprobiert hatte, war ich völlig verwirrt: Jede Ukulele war absolut perfekt verarbeitet, unsagbar schön und hatte einen wundervollen Klang. Ich war wie ein „kid in a candy store“ und die Vielfalt an Instrumenten ein absoluter Overload. Herr Pfeiffer erzählte, dass seine Frau und er das Unternehmen zum Jahresende aufgeben werden – dann ist die Firma BRÜKO Geschichte. Und mit ihr die über hundertjährige Tradition der liebevoll und in einzigartiger Perfektion hergestellten Ukulelen.
Die Zeiten ändern sich – sie werden schneller. Schnelligkeit in der Produktion ist umsatzfördernd. Doch was die Trocknung von Tonhölzern und die liebevolle handwerkliche Fertigung von Holzinstrumenten betrifft, ist sie kein Qualitätsgarant. Die Firma BRÜKO steht genau dafür: gutes Handwerk und hervorragend gebaute Ukulelen. Ein echter Verlust. Was bleibt, ist die schöne Erinnerung an eine tolle Werkstatt und zwei ursympathische Menschen.
text-UNLIMITED-Tipp: Die Anschaffung einer BRÜKO-Ukulele lohnt sich. Mit ihr ist immer echtes Hawaii-Feeling im Handgepäck … 😉