Stolperfalle Schachtelsatz

Kaum zu glauben: Heute ist der „Tag des Schachtelsatzes“! In einer Zeit der Kurzbotschaften, in der wir twittern und „appen“? In der niemand mehr freiwillig endlos langen Sätzen folgt, außer er liest die Buddenbrooks? Das Loblied auf den Langsatz ist out of date.

Thomas Mann wusste, wie man Sätze verschachtelt, ohne den Leser zu verwirren – doch nicht jeder beherrscht diese Kunst. Darum: Finger weg von Schachtelsätzen! Sie sind ein No-Go, denn sie ermüden. Wer Worte in Sätze stopft, als würde er Weihnachtsgänse befüllen, überstrapaziert seine Leser. Einschübe sind Stolperfallen – und am Ende verliert man den Faden schon lange vor dem Schlusspunkt.

Ob Social-Media, Website oder Print: Soll die Botschaft sicher landen, sind Bandwurmsätze tabu. Wichtig ist, dass die Satzlänge innerhalb eines Textes variiert, Tempo und Rhythmus wechseln. Lange Sätze sind erlaubt, aber nicht in Reihe. Ein guter Fließtext gönnt seinen Lesern eine Pause. Zäsuren erhöhen die Lesbarkeit und Verständlichkeit eines Textes. Kurz: Abwechslung zählt! Sie macht Texte lebendig, leicht fassbar und wirkungsstark.

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