Lieblingsszene
In Jean-Luc Godards Film „Pierrot le fou“ (1965) fragt Jean-Paul Belmondo seine Freundin, warum sie so traurig guckt. Ihre Antwort: „Weil du mit Worten zu mir sprichst und ich dich mit Gefühlen ansehe.“ Daraufhin Belmondo: „Eine Unterhaltung mit dir ist unmöglich. Du hast keine Ideen, immer nur Gefühle.“ Sie: „Das stimmt nicht, Gefühle enthalten Ideen.“
Der Versuch, spielerisch einen gemeinsamen Nenner zu finden – durch Aufzählung von Dingen, die man mag – bringt keine Annäherung. Der Dialog versandet. Ein Klassiker in der Mann-Frau-Kommunikation? Das Missverhältnis zwischen der Sprache der Vernunft und der Sprache des Gefühls?
Der amerikanische Schriftsteller Robert Frost hat einmal gesagt: „Poesie ist, wenn eine Emotion ihren Gedanken gefunden hat und der Gedanke Worte gefunden hat.“ Das funktioniert übrigens auch rückwärts: Worte können Gedanken und Emotionen auslösen. Gezielt Dialoge und Handlungen initiieren. Aber zur Kunst der Kommunikation gehört sicher mehr als nur Sprachgefühl: Es braucht Wahrnehmung und Kenntnis des Gegenübers.