Wortwahl

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Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat am 9. Dezember die Wörter des Jahres 2016 bekanntgegeben. Die Jury aus Hauptvorstand und wissenschaftlichen Mitarbeiter-innen und Mitarbeitern wählte unter ca. 2000 Wörtern und Wendungen zehn aus, die „den öffentlichen Diskurs des Jahres wesentlich geprägt und das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise begleitet haben“.

Auswahlkriterium war nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern seine Bedeutsamkeit bzw. Popularität. Das Wort des Jahres lautet „postfaktisch“, was soviel heißt wie: auf Gefühlen, nicht auf Tatsachen beruhend. Faktisch also genau das Gegen- teil von faktisch. Es ist ein Synonym für „unsachlich“, „gefühlsmäßig“, „populistisch“.

Die Ranking-Liste der GfdS enthält lauter negativ assoziierte Begriffe und Wendungen. Sie alle sind mit politischen oder gesellschaftlichen Problemen und alarmierenden Trends verbunden. Gab es in diesem Jahr tatsächlich kein einziges Wort, das uns positiv bewegt und begleitet hat? Wie wär‘s mit dem Jugendwort des Jahres: „fly sein“ (etw. oder jmd geht besonders ab). Es klingt leicht, vielversprechend und irgendwie – postfaktisch …

Wörter des Jahres 2016:

  1. postfaktisch
  2. Brexit
  3. Silvesternacht
  4. Schmähkritik
  5. Trump-Effekt
  6. Social Bots
  7. schlechtes Blut
  8. Gruselclowns
  9. Burkiniverbot
  10. Oh, wie schön ist Panama

Foto © GfdS

 

 

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